Paula und Lars (Bad Wörishofen)
Reisebericht – Januar 2019
“Slowly slowly”, dieses Mantra lernten wir als erstes und es sollte unser stetiger Begleiter werden.
Unsere Route verlief von Colombo über die kulturellen Highlights der Insel, zu den malerischen Teefeldern in den Highlands und abschließend zum Baden an die weiten Strände zurück in den Süden.
Unser Fahrer Mr. Sarat und die Wanderguides, welche wir zwischendurch kennenlernten, erwiesen sich als wahre Kenner ihres Landes. Von der Historie, der Wirtschaft, der aktuellen politischen Lage bis zum sozialen Gefüge – alles konnte man ihn fragen und bekam stets ausführliche Antworten. Unser Wanderführer hatte ein unerschöpfliches Wissen zu Flora, Fauna und Teeanbau. Super spannend! Dadurch konnte man das Land erst so richtig begreifen.
Die Reise selbst startete mit einem 2-tägigen Aufenthalt in einer sehr schönen landschaftlich idyllischen 5*-Anlage, von wo aus die ehemalige Königsstadt Polonaruwo und der Sigiriya Rock zu erkunden war. Durch die Ferienzeit in Sri Lanka waren alle Kultstätten mit vielen Einheimischen bevölkert, sodass man sehen konnte wie sie selbst ihr historisches Erbe schätzen. Unser Guide bot zwischen einzelnen Tagen und Etappen immer wieder kleine Abstecher an – mal in eine örtliche Holz-Schnitzerei, mal eine außerplanmäßige Bergbesteigung, dann wieder eine Juwelenschleiferei.
Während der Autofahrt – an der Stelle sei unsere Fahrer für seine sichere Fahrweise im chaotisch anmutenden srilankinischen Verkehr gelobt – erklärt uns Mr. Sarat viel zum Thema Buddhismus, sodass wir im Zahntempel in Kandy die Bedeutung der Symbolik von Blumen, Räucherstäbchen und Öllampen gut einordnen konnten. Der botanische Garten von Kandy war eines der Highlights der Tour. Eine riesige Pflanzenvielfalt und die hervorragende landschaftliche Gestaltung sind besonders hervorzuheben. Zum Glück hatten wir genug Zeit dieses Schönheit zu bewundern bevor es weiter ging. Ab diesem Tourpunkt wurde es anstrengender. Den heiligen Berg “Admas Peak” bestiegen wir um 2 Uhr Nachts. Leider war es auf dem Gipfel durch Touris und Pilger so voll, dass wir ein Stück abstiegen und den Sonnenaufgang lieber von weiter unterhalb beobachteten. Das sanfte Morgenlicht tauchte die gesamte Umgebung in ein sehr hübsches Zwielicht. Dafür hatte sich der Aufstieg gelohnt; ansonsten ist es eher als sportliche Betätigung zu sehen die 2700 Stufen zu meistern. Hier sei zudem zu erwähnen, dass die Hotelbetreiber in Queensark sehr nett und fürsorglich waren, das Hotel aber kaum mehr als ein Rohbau ist. Das Bett ist für einen 1.85m-Mann recht kurz geraten.
Weiter ging die Tour mit einer genialen Zugfahrt durch Teefelder. Unser Guide organisierte uns einen Platz in der offenen Tür, und garantierte uns damit die beste Aussicht auf die vorüberziehende Landschaft. Die nächsten Tage waren dem Wandern gewidmet. Mit einem separaten Wanderführer ging es durch Dschungel und Nadelwälder. Die Natur ist wunderbar abwechslungsreich. Egal wo man hinschaut, man sieht Vögel, bunte Blüten, niegesehene Bäume, Gewürzpflanzen. Der Weg geht über kleine Wasserläufe entlang von Klippen und durch Berge. Das Ziel – die Misty Mountain Lodge- trägt den Namen nicht umsonst. Es ist feuchtkalt und neblig. Leider entkommt man auch in der Lodge dem Wetter nicht. Bett und Decken sind kalt und muffig, das Bad nicht benutzbar, das Wasser so rostig, dass man damit nicht einmal Zähneputzen will. ABER die Gesellschaft war die Beste der ganzen Reise. Unser Wanderführer lud uns zum Carrom-spielen (Fingerbillard) ein, wo sich bald lokale Kinder und andere Reisende anschlossen, es war so lustig wie kaum etwas anderes. Dennoch waren wir dankbar als unser Guide umplante und wir die kommende Nacht wo anders schlafen konnten. Es folgten Wanderungen durch die Horton Plains, welche landschaftlich schön, aber durch die vielen lauten Touristen quasi frei von Tieren sind; durch die Teeplantagen inkl. Besuch einer Teefabrik, sowie zu zwei beeindruckenden Wasserfällen. Zu Sylvester gab es ein weiteres Tourenhighlight – den Udawalawe National Park. Wieder wurde das Hotel umgeplant und als einzige Gäste im gesamten Resort fanden wir uns in einer ruhig gelegenen Unterkunft (Safari Lodge) am Fluss wieder. Von dort starteten wir mit dem Jeep am Nachmittag in den Nationalpark. Wir wurden nicht enttäuscht. Elefanten, Adler, Krokodile, Büffel, noch mehr Elefanten mit Babys und viele verschiedene Vögel konnten wir hautnah sehen. Abends bekamen wir ein Candle-light Dinner am Fluss von den Angestellten und konnten mit unserem Fahrer mit Arrak (einem köstlichen einheimischen Schnaps aus der Kokosnussblüte) anstoßen. Zusammen mit dem traditionellen Neujahrsfrühstück war es eine tolle Abwechslung zu den wenig abwechslungsreichen Reis-Dhal-Curry-Mahlzeiten. Von hier aus ging es zu einem entspannten, wunderschönen Strandaufenthalt im Mangrove Beach Chalet. Wir hatten einen Bungalow in erster Reihe, d.h. 15 m zur Strandbar und nochmal 15 m ins warme Meer. Die gegrillen Scampis waren absolut genial, die frisch gepressten Säfte, Obstplatten und Lassis sowieso. Hier hätten wir es ewig ausgehalten.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass wir tolle Gesellschaft durch unseren Fahrer hatten, der immer bemüht war das beste für uns möglich zu machen. Die Unterstützung von der deutschen Agentur war vor, während und nach der Reise super.